Der deutsche Staat hüllt sich gerne im Schweigen, wenn die Sprache auf die Steuereinnahmen im Bereich des Glücksspiels kommt. Hier geht es um zig Milliarden, die jedes Jahr in die Steuerkassen fließen.
Die Deutschen spielen immer öfters. Lotto, Pokern, Sportwetten und andere Casinospiele verlocken immer häufiger. Dabei wird vor allem online gespielt. Die Spielbanken verzeichnen zwar hohe Besucherzahlen, meistens sind das aber Interessierte, die einfach nur einmal ihr Glück versuchen möchten. Das Online Casino Deutschland hingegen verzeichnet einen Rekord nach dem anderen. Gewinnen ist so einfach. Zumindest für den Staat, denn dieser partizipiert gleich mehrfach an den Spielen. Der Staat verliert nie.
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Gewinne versteuern?
Ein Gewinn ist steuerfrei oder? Die Betonung liegt auf „ein“. Der weitere Gewinn hingegen ist nicht mehr steuerfrei. Wer vor zwei Wochen im Lotto 15.000 Euro gewonnen hat, darf diese steuerfrei entgegennehmen. Gewinnt er aber nun noch einmal 100.000 Euro, kassiert der Fiskus kräftig mit.
Ohnehin greift der Staat zu, sobald die ersten Zinsen mit dem Gewinn erzeugt wurden. Bei den Niedrigzinsen macht es daher Sinn, den Gewinn zuhause aufzubewahren oder ihn sofort auszugeben. Im letzteren Fall profitiert wieder der Fiskus.
Subventionen und hohe Steuereinnahmen
Dass der Staat auf der einen Seite Lotterien hoch subventioniert, sollte nicht stören. Die Rechnung geht für den Fiskus auf. Die Steuereinnahmen sind weitaus höher. Lotto wird dabei meistens recht hoch besteuert. 20 Prozent auf den bezahlten Schein gehen an den Staat. Bei Renn- oder Sportwetten sind es nur 5 Prozent. Nur die Automatensteuer fällt unterschiedlich aus, da jedes Bundesland eigene Regeln hat und die Vergnügungssteuer selbst festlegen kann.
Etwa 1,7 Milliarden erzielt der Staat damit jährlich. Hinzukommen die Automatenspiele mit etwa 1,3 Milliarden Euro und die anderen Glücksspielbereiche.
Da der deutsche Staat aber auch viel von Präventionen zur Spielsucht hält, gibt er nur ungerne die genauen Einnahmen in diesem Bereich bekannt.
Ziemliches Chaos bei der Regulierung
Deutschland liegt wieder einmal ganz hinten in der EU, wenn es um die Regulierung des Glücksspiels geht. Es gab und gibt immer wieder neue Ansätze, doch eine richtige Einigung gab es bisher nie.
In Zeiten, wo fast nur noch Online gespielt wird, ist eine Regulierung nur schwer möglich, da ja 16 Bundesländer zu einer einheitlichen Linie kommen sollten. Die meisten Online Casinos haben sich daher auch schon längst in anderen EU-Staaten legal lizenzieren lassen und dürfen damit auch ihre Leistungen in Deutschland anbieten. Hätte man vor Jahren eine Regulierung auf den Weg gebracht, wären vielleicht einige der großen Player in Deutschland lizenziert. Leider hat das Land diese Steuereinnahmen verpasst. Das macht aber nicht viel. Denn die Glücksspieleinnahmen sprudeln weiterhin auf Rekordniveau.